Massivholzmöbel richtig Pflegen

Lasse uns der Einfachheit halber davon ausgehen, dass dein Massivholzmöbel eine lackierte oder eine geölte Oberfläche enthält. Im ersten Schritt solltest du das Möbelstück sanft aber besonders gründlich reinigen und sämtliche Flecken entfernen. Dazu verwendest du am besten ein fusselfreies Baumwolltuch. Dieses kannst du bei stärkeren Verschmutzungen auch leicht mit warmem Wasser befeuchten. Bitte arbeite nicht mit zu viel Wasser oder gar fettlösenden Mitteln oder Reiniger, damit verletzt Du die wertvolle Schutzschicht des Holzes. Auch Mikrofasertücher sind für die Reinigung und den anschließenden Ölauftrag ungeeignet, da diese kleine Schleifspuren auf der Oberfläche hinterlassen können.

Falls das Möbelstück nach den Reinigen leichte Kratzer aufweist kannst du dies mit einen Schleifschwamm ab Körnung 150 etwas anschleifen. Die Schleifrichtung sollte immer längs zur Faser, sein sonst entstehen unschöne Querrillen im Holz. Nach der Reinigung kannst du das Möbelstück direkt mit Öl behandeln und dadurch das Massivholzmöbel richtig pflegen. Ich empfehle dabei aus verschiedenen Gründen die Verwendung von Naturholzöl als Holzpflege. 

• Das Öl verschließt im Gegensatz zum Lack die Holzoberfläche der Möbel nicht komplett. Die Poren bleiben dadurch offen und das Holz kann weiterhin atmen. Das ist besonders für ein gesundes Raumklima essenziell, denn nur so kann es Schadstoffe aus der Luft filtern, für einen Temperaturausgleich sorgen und die Raumfeuchte regulieren. Dazu nimmt das Massivholz nämlich überschüssige Feuchtigkeit aus der Raumluft auf und gibt diese Feuchtigkeit bei Bedarf wieder ab.
• Zweitens erfrischst Du mit dem natürlichen Öl die Holzoberfläche deiner Möbelstücke. So strahlt dein Tisch nach dem Ölen wieder in neuen Glanz und auch feine Strukturen oder Maserungen des Holzes kommen im frisch geölten Zustand wieder optimal zur Geltung.
• Drittens dringt das Holzöl im Gegensatz zu Lack viel tiefer in das Holz Ihrer Möbel ein. Das hat den Vorteil, dass so bei geölten Möbelstücken eine imprägnierende Schutzfunktion von innen heraus entsteht.
• Und Viertens: Das Naturöl kannst Du mit einen herkömmlichen Haushaltsschwamm oder fusselfreien Tuch auf deine Möbel auftragen, denn es ist frei von Chemikalien oder Schadstoffen - das ist gut für Sie und Ihr Zuhause.

Das Nachölen auf Holzoberflächen der Massivholzmöbel ist denkbar einfach und innerhalb kürzester Zeit erledigt: Trage nach der Reinigung und gegebenenfalls leichtes Anschleifender Oberfläche das Öl mit einem Küchenschwamm satt auf, lasse das Öl ca. 10 Minuten einziehen und entferne danach den Überschuss mit einem fusselfreien Baumwolltuch. Am nächsten Tag kannst Du den Tisch wieder ganz normal nutzen und den neuen Glanz bestaunen. Eine vollständige Aushärtung ist etwa drei Tage nach dem Ölauftrag gegeben. Ich empfehlen daher, in dieser Zeit auf eine intensive Reinigung zu verzichten. 

Ein weiterer Vorteil von Naturöl zeigt sich, sobald Du kleine Kratzer oder Dellen auf deinen Massivholzmöbel entdeckst. Diese kannst Du auf geölten Oberflächen leicht selbst fachgerecht ausbessern und behandeln. Verwende dazu Schleifpapier der Körnung 120 und schleife die betroffene Stelle großflächig und in Faserrichtung des Holzes an. Wichtig ist, die gesamte Fläche muss angeschliffen werden, da sonst ein heller Schleiffleck entsteht. Ist der Kratzer nicht mehr sichtbar, schleife mit feinerem Schleifpapier, bis hin zu einer 220er Körnung, nach. Den Schleifstaub gründlich mit einem Baumwolltuch entfernen. Nun pflege das Holz durch den Auftrag des Holzöls wie bereits beschrieben. Selbstverständlich ist dieses Vorgehen bei allen Echtholzmöbeln gleich - egal ob ein Balkenbett, Massivholztisch oder gar eine Kommode.

Wer kennt es nicht? Man lässt versehentlich was schweres auf den Esstisch fallen oder rammt bei einen Hausputz die Tischkante an. Sind die Holzfasern dabei nicht gerissen, sondern nur zusammengequetscht lässt sich die Druckstelle leicht durch Wasserdampf wieder aufquellen. Wichtig dabei: Druckstellen lassen sich nur Ausbügeln wenn das Holz unbehandelt wie zum Beispiel bei Zirbenholzbetten dies der Fall ist. Eine geölte Oberfläche muss erst angeschliffen werden damit es die Feuchtigkeit einziehen kann.  

Als erstes kommt das Baumwolltuch zum Einsatz. Der Trick dabei: Das unbehandelte oder angeschliffene Holz zieht die Feuchtigkeit aus dem Tuch an und nimmt sie auf. Die Holzfasern stellen sich dadurch wieder auf, wobei auch die Druckstelle verschwindet. Dann das Bügeleisen nur wenige Sekunden, auf das feuchte Tuch aufsetzen.

Die Wärme verstärkt den Effekt, dass sich die Fasern aufstellen. Gleichzeitig entzieht das Bügeleisen dem Holz wieder die Feuchtigkeit. Gegebenenfalls den Vorgang mehrmals wiederholen, wenn die Druckstelle noch ersichtlich ist. 

Kratzer in einem Möbelstück aus Massivholz lassen sich mit Wachsstiften ausbessern. Hier empfehle ich am besten ein Hartwachsreparaturset mit Schmelzer.  Du  verwendest hier am besten einen Wachstift im gleichen Farbton. Das Wachs wird über die auszubessernde Stelle mit den Schmelzer Erwärmt, dadurch tropft das flüssige Heißwachs in die Vertiefung. Mit der Kunststoffspachtel kannst du das überschüssige Hartwachs entfernen. Nach der Aushärtung kannst du die Oberfläche mit einen Ölauftrag neu einlassen.   

Ich verwende kein Öl oder Lacke für ein Zirbenholzbett oder andere Zirbenholzmöbel. Nur unbehandeltes Zirbenholz verlässt meine Schreinerei. Dadurch kann das Pinosylvin, das ätherische Öl der Zirbe, ungehindert austreten. Öle und Lacke machen nämlich die Poren zu, dass der Duft nicht mehr so stark austreten kann. Die unbehandelte Ausführung macht das Holz etwas empfindlicher, als es bei einer lackierten oder geölten Variante wäre. Der große Vorteil: Dellen oder kleine Verschmutzungen können leicht entfernt werden. Ein angefeuchtetes Tuch auf die Delle oder den Kratzer legen und das Holz quillt wieder etwas auf. Auch Schmutz lässt sich meist mit einen feuchten Tuch vom Zirbenbett entfernen.

Bei größeren Verschmutzungen empfehle ich das Holz von Hand mit einen Schleifschwamm abschleifen. Gerne kannst du dein Zirbenholzbett, deine Zirbenkommode oder andere Möbel zu mir bringen – Ich schleife gerne drüber.